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Wiener Zeitung (Print)

Komplex und radikal
Neben dem Spielfilmdebüt „Die Vaterlosen“ der Grazerin Marie Kreutzer entwirft auch Richard Wilhelmer mit seinem Langfilmdebüt „Adams Ende“ einen Film, der vom Unbehagen des Erwachsenwerdens erzählt. Während sich in „Die Vaterlosen“ vier Geschwister im Kommunen-Haus ihrer Kindheit wieder treffen, weil ihr Vater (Johannes Krisch) stirbt, sind es in „Adams Ende“ zwei Paare, die bei einem gemeinsamen Urlaub an die Grenzen ihrer Vergangenheit und Zukunft stoßen. Kreutzer setzt in ihrem Ensemblefilm auf Ungesagtes, das sich zwischen den Dialogen manifestiert und allmählich auf unausweichliche Erkenntnisse drängt. Nicht durchgehend ist ihr Film stimmig und stark, aber es gelingt eine interessante Komplexität.

(Matthias Greuling und Alexandra Zawia)