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Adams Ende: Männerfreundschaften
13.10.2011 Die Presse – Schaufenster
Vorige Woche kam die Komödie Wie man leben soll in die Kinos, in der der Auftritt Robert Stadlobers den merkwürdigen Beginn einer Männerfreundschaft markiert.
Vorige Woche kam die bemühte Komödie Wie man leben soll in die Kinos, in der der Auftritt von Schauspieler Robert Stadlober den merkwürdigen Beginn einer Männerfreundschaft markiert. Nun läuft mit dem Debüt lm Adams Ende ein weiteres, wagemutigeres Werk um Stadlober in einer merkwürdigen Männerfreundschaft an. Der Erstling des Österreichers Richard Wilhelmer erzählt von zwei Twen-Freunden: Adam (Stadlober) steckt in einer langjährigen Beziehung fest und beneidet seinen Jugendfreund Conrad (David Winter) ums lockere Leben zwischen Gelegenheitsjobs und Partynächten. Beim Urlaub am See mit Freundinnenbegleitung beginnt sich aber das Blatt zu wenden: Als die Wohlstandsjugendlichen heimkehren, häufen sich die Irritationen bis zur Explosion. Den Umschwung im Gefühlsleben vollzieht Regisseur Wilhelmer auch inszenatorisch nach: Der Milieurealismus des Ferienidyll-Beziehungsdramas steigert sich zum Horror nale. Letzteres leidet unter abgestandener psychologischer Pointierung, die Konstruktion des Films bleibt durchsichtig: Trotzdem ist Adams Ende ein Debüt, das nicht nur respektable Ambitionen zeigt. (Christoph Huber)