Tageszeitung, AT

Der Standard (Print)

Kräftige Lebenszeichen einer neuen Generation
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Dass es an jungen Talenten nicht mangelt, bewies Richard Wilhelmer mit seinem bemerkenswerten Film Adams Ende, ausschließlich mit regionalen Fördergeldern finanziert. Wilhelmer beginnt seinen Film als lichtes Beziehungsdrama, zwei Paare verbringen einen Urlaub am See, das eine ist ganz frisch zusammengekommen, beim anderen sind Verschleißerscheinungen zu erkennen. Anfangs scheint Adam (Robert Stadlober) als der unstabile Faktor in dieser Konstellation, doch die Pole verlagern sich, Blicke wecken Eifersüchte, plötzlich wirkt sein Freund Conrad (David Winter) sehr unsouverän.

Zurück in Berlin verlässt Wilhelmer den an Eric Rohmer erinnernden Tonfall der Verführung und verlegt die Gefühle und Irritationen der Figuren mehr nach außen: Handlungen und Reaktionen überraschen immer wieder. Statt Milieurealismus bedient sich Adams Ende in seiner Beschreibung von Gefühlslagen expressionistischer Hervorhebungen, die den Film immer mehr in Richtung Psychodrama treiben.

(DerStandard, Dominik Kamalzadeh)